Jedes Bit trägt nur eine einzige
Ja-oder-Nein-Information,
etwa "Ist Taste A gedrückt?"
Die meisten E/A-Geräte nutzen aber Signale,
die einen großen Wertebereich abdecken,
etwa die Helligkeit eines Monitorpixels oder
die Bewegungen von Lautsprecher- und
Mikrofonmembranen.
Mit gemeinsam verwendeten Gruppen von Bits,
wo jedes Bit für eine Binärziffer steht, kann man
Zahlen umsetzen, die solche Signale repräsentieren.
Mit einem Bit:
Bit 0 = Zahl 0
Bit 1 = Zahl 1
Mit zwei Bits:
Zwei-Bit 00 = Zahl 0
Zwei-Bit 01 = Zahl 1
Zwei-Bit 10 = Zahl 2
Zwei-Bit 11 = Zahl 3
Mit drei Bits:
Drei-Bit 000 = Zahl 0
Drei-Bit 001 = Zahl 1
Drei-Bit 010 = Zahl 2
Drei-Bit 011 = Zahl 3
Drei-Bit 100 = Zahl 4
Drei-Bit 101 = Zahl 5
Drei-Bit 110 = Zahl 6
Drei-Bit 111 = Zahl 7
Jedes weitere Bit verdoppelt den Wertebereich.
Es wiederholt jeweils den letzten Wertebereich,
zuerst vollständig mit dem führenden Bit auf 0,
dann erneut, aber mit dem Bit auf 1,
wobei sein Wert 2^(n-1) hinzuaddiert wird.
(100=4 ist 000=0 + 4, 101=5 ist 001=1 + 4,
110=6 ist 010=2 + 4, 111=7 ist 011=3 + 4.)
Wenn B als Anzahl der Bits lassen sich
B^2 verschiedene Zahlen abbilden:
1 Bit: 0..1 (2 Zahlen)
2 Bits: 0..3 (4 Zahlen)
3 Bits: 0..7 (8 Zahlen)
4 Bits: 0..15 (16 Zahlen)
5 Bits: 0..31 (32 Zahlen)
6 Bits: 0..63 (64 Zahlen)
7 Bits: 0..127 (128 Zahlen)
Frühe Computer verwendeten häufig 7 Bits,
denn damit lassen sich bereits Prozentwerte
abbilden, zudem erlaubte es das Speichern
von Text-Dateien, denn 26 Buchstaben
je in Groß- und in Kleinschreibung plus die
10 Ziffern (zusammen schon 62 Zeichen)
und verschiedene Satz- und Sonderzeichen
wie Leertaste und Zeilenumbruch sind
über 64, aber weniger als 128 Zeichen.
Bald wurde ein weiteres Bit hinzugefügt:
8 Bits: 0..255 (256 Zahlen)
— dies wurde zur Speicher-Grundeinheit des
Computers und erhielt die Bezeichnung Byte.
Es lässt sich praktischweise als 2-stellige
Hexadezimalzahl darstellen und sein
Wertebereich ist für viele praktische
E/A-Aufgaben und Berechnungen ausreichend.
Wenn nun noch feiner aufgelöste oder größere
Zahlen benötigt wurden, fügte man nicht mehr
einzelne weitere Bits hinzu, sondern verwendete
gleich ganze Gruppen von Bytes zusammen.
Eine Byte-Zweiergruppe wird als Word (engl. "Wort")
bezeichnet, da 256×256 = 65.536 Werte locker
ausreichen, um jedem Wort eines sehr umfangreichen
Wörterbuchs je eine Index-Zahl zu verpassen,
und zwei Words (= über 4 Milliarden Zahlen!)
nennt man Double-Word (engl. "Doppelwort").
Diverse mathematische Innovationen ermöglichten es
schließlich, Byte-basierte Zahlen wahlweise mit
Vorzeichen zu benutzen (ein solches Byte etwa steht
dann nicht mehr für 0..255, sondern für -128..+127)
oder sogar die wissenschaftliche Notation mit
Exponentialschreibweise für Gleitkommazahlen
einzusetzen, also mit Zahlen als m×10^x zu rechnen,
wobei m und x je als vorzeichenbehaftetes Byte,
Word oder Double-Word umgesetzt sein können.
05. Der Weg zu Bytes und weiter