Moral, wie auch ihr vollständig ritualisierter und institutionalisierter Bruder, das "Gesetz" des "Staates", werden nur zu oft mit Ethik verwechselt, sind jedoch beide weit überwiegend das genaue Gegenteil von ethisch.
Moral, Gesetz, Mode, Gebräuche, Traditionen und so weiter sind allesamt grundsätzlich völlig willkürliche Gedanken und Angewohnheiten, denen eine (tatsächliche oder nur vorgebliche) Mehrheit in einer sozialen Gruppe gerade aktuell anhängt.
Ethik, demgegenüber, sucht nach fundamentalen, objektiven Maßstäben dafür, was verantwortungsbewusstes soziales Verhalten bedeutet, mit dem Ziel, sich zum Wohle aller an diesem auszurichten.
Der Schlüssel liegt nun darin, zu verstehen, was Leben im Gegensatz zu Nichtleben ist: Negentropie, das Widerstehen, Überwinden und Überlisten der physikalischen Neigung zum Strukturzerfall und Informationsverlust im Laufe der Zeit. Das ist der grundlegende Sinn und Zweck des Lebens als solchem.
Intelligentes Leben, und das meint derzeit auf unserem Planeten den Menschen, hat den Sinn und Zweck, den allgemeinen Sinn des Lebens aktiv, bewusst und weise zu fördern, Negentropie zu maximieren.
Alles, was entropisch ist, was zerstört, tötet, schädigt, ist schlecht.
Alles, was negentropisch ist, was Leben erschafft, schützt und unterstützt, ist gut.
Alle Handlungen von Menschen, die absichtlich Schlechtes bewirken, sind böse.
Es ist wirklich so einfach.
Wenn eine Handlung primär entropische Folgen hätte, dann ist sie unethisch und daher zu unterlassen.
In jeder Lebenssituation suche man nach derjenigen Handlungskette, welche die Wahrscheinlichkeit entropischer Folgen minimiert und welche die negentropischen Ergebnisse maximiert.
(geschrieben 2019-01-08)